21.08.2012

Jobbeschreibung falsch verstanden?

Rainer Wendt hält Polizisten scheinbar für ziemlich dämlich. Jedem das Seine, ist aber irgendwie unpassend, der Mann ist Vorsitzender der DPolG:

"Die Kollegen werden die kryptischen Buchstabenkombinationen kleiner Ort[sic] schwerer entziffern können. In der Folge wird es schwerer werden, die Täter bei Ordnungswidrigkeiten und Straftaten zu ermitteln"

Es steht zu befürchten, dass das nicht als Scherz gedacht war. Die Weigerung der DPolG im Allgemeinen und speziell Wendts, sich einfach mal um den eigenen ...Kram zu kümmern ist aber ja nichts neues. Bethold Huber schreibt Thyssen doch auch nicht vor, nach welchem Verfahren der Stahl zu kochen ist. Stattdessen bleibt er bei dem, was eine Gewerkschaft nunmal macht: ein Gegengewicht zur Arbeitgeberseite zu bilden und die Belange der Mitglieder zu vertreten.

Nicht so die DPolG, bei der man nur vermuten kann, warum sie alles daran setzt, Kai Diekmanns Lieblingsgewerkschaft zu werden bleiben. Minderwertigkeitskomplexe angesichts der Mitgliederzahlen der GDP? Man kann nichts ausschließen.

Was viele nicht wissen: Wendt ist nicht einfach der Vorsitzende der kleinsten Polizeigewerkschaft Deutschlands, Wendt ist die Polizei. Zumindest für die Bildzeitung (die ist übrigens Deutschland, manchmal ist sie auch wir). Die geht vermehrt nach einem Muster ähnlich folgendem vor: Wendt schwafelt irgendwas über Stehplätze, Überschrift: "Polizei will Stehplätze abschaffen!" (Nur die Buchstaben sind bedeutend größer). Mengenlehre wird auf der Springer-Akademie wohl sträflich vernachlässigt.

17.08.2012

IchVerdieneSchläge.com

Na also! Ich habe Gold gefunden, denn im System wurde eine Schwachstelle entdeckt. Gestern ne kleine Runde AoE2 und weit und breit kein Gold. Diese Tage sind endgültig vorbei. Der Autor der Seite ichverdienegeld.com, die genau wie meine ohne Impressum ganz gut auskommt, macht sich nur Sorgen, ob ich wirklich bereit bin, massiv Geld zu verdienen. Da muss ich mich wirklich nochmal hinterfragen, denke ich. Das angebotene Jahreseinkommen zwischen ca.140000 und ca.440000€ könnte natürlich zur Belastung werden.

Die falschen Versprechen vom Kohle scheffeln ohne Gegenleistung werden prompt in den richtigen Kontext gerückt:

Ich war 12 Jahre lang im Bankwesen beschäftigt und habe für andere Leute Geld verdient. Um es einfach auszudrücken, ich habe die Finanzmärkte studiert und analysiert, um Ergebnisse vorherzusagen und Unternehmen und reiche Einzelpersonen zu beraten, wo sie ihr Geld anlegen sollen.

Das stimmt zwar nicht, denn der eingetragene Besitzer der Website bezeichnet sich selbst als "Creative Entrepreneur In Online Marketing" und in seinem Lebenslauf findet sich nicht eine einzige Bank. Es passt aber herrlich ins Bild, finde ich, zumal ich das feilgebotene Vermögen in Onlinekasinos verdienen erschummeln soll.

Interessant ist, dass ich dieselbe Schwachstelle im System schon als Achtjähriger erdacht habe und tatsächlich ein paar Minuten brauchte, um herauszufinden, warum das Ganze dann doch eine bescheuerte Idee ist. Diese Zeit hat sich der Onlinemarketing-Banker nicht genommen. Vielleicht aber doch, und er ist nur zu einem anderen Ergebnis gekommen, denn er scheint zu beschränkt zu sein, um sein eigenes System anzuwenden. Nur so kann ich mir erklären, dass er an beiden Enden seiner Seite um spenden bettelt, damit er uns weiterhin "helfen" kann:

Spenden Sie auch Ihr Profit auf die Webseite aufrecht erhalten.

Keine Ahnung, was das heißen soll. Dass Menschen(?) vom Investmentbanker zum Bettler werden, soll allerdings in letzter Zeit häufiger vorkommen.

So, genug geplänkelt. Was muss ich also tun?

Beispiel des Wettzyklus:
Runde 1 – Setzen Sie 1 € auf ROT, wenn die Kugel auf SCHWARZ landet, verlieren Sie 1 €.
Runde 2 – Verdoppeln Sie auf 2 € auf ROT, wenn die Kugel auf SCHWARZ landet, verlieren Sie 2 €. Der Gesamtverlust beläuft sich auf 3 €.
Runde 3 – Verdoppeln Sie auf 4 € auf ROT, wenn die Kugel auf SCHWARZ landet, verlieren Sie 4 €. Der Gesamtverlust beläuft sich auf 7 €.
Runde 4 – Verdoppeln Sie auf 8 € auf ROT, wenn die Kugel auf ROT landet, haben Sie 8 € gewonnen.

In diesem Bildzyklus haben Sie 7 € verloren und 8 € gewonnen. Es ist eine mathematische Tatsache, dass Sie mit dieser Methode, unabhängig von der Länge eines Wettzyklus, immer den Betrag gewinnen werden, den Sie am Anfang eingesetzt haben.

Um im Kasino nicht aufzufallen, empfehle ich Ihnen, dass Sie mindestens alle zwei Tage andere Spiele spielen.

Naja, Casinobanker und mathematische Tatsachen sind noch nie Freunde gewesen.
Der letzte Satz ist aber nicht unwichtig, denn andernfalls würde man zu Weihnachten vermutlich wertvolle Präsentkörbe vom Kasino bekommen. Wer will das schon.

Jetzt ist es so, dass ich nicht Mathematiker bin, sondern Informatiker. Deswegen rechne ich nicht mit langweiligen Formeln aus, ob die Methode funktioniert, sondern ich schreibe ne Simulation.

 
Das Ergebnis war dann doch hochgradig überaschend. Entweder ist die Lücke im System fehlerhaft oder meine Simulation. Aber hey: Ich komme ohne Bettelbutton auf meiner Seite aus, woraus ich mal schließe, dass ich was von dem verstehe, was ich so mache. Die Lücke im System hat sich also auf magische Weise geschlossen. Ich habe mit einem Startkapital von 1000€ angefangen.

Das Tagesprotokoll sieht folgendermaßen aus:

Tag 1 ereignislos, 380 gewonnen.
Haben: 1380
Pleite nach 2 Tagen.

Und das war die letzte Runde:

Setze 1 auf Rot.
Verloren, 17 Schwarz
Setze 2 auf Schwarz.
Verloren, NULL
Setze 4 auf Rot.
Verloren, 29 Schwarz
Setze 8 auf Schwarz.
Verloren, 21 Rot
Setze 16 auf Rot.
Verloren, 8 Schwarz
Setze 32 auf Schwarz.
Verloren, 5 Rot
Setze 64 auf Rot.
Verloren, 10 Schwarz
Setze 128 auf Schwarz.
Verloren, 27 Rot
Setze 256 auf Rot.
Verloren, 22 Schwarz
Setze 512 auf Schwarz.
Verloren, 34 Rot
Setze 639 auf Rot.
Verloren, 10 Schwarz

Ich habe noch ein bischen mit der Simulation rumgespielt. Das System ist Narrensicher. Es macht Narren sicher arm. Jede Runde mit noch so hohem Startkapital führt früher oder später zur Pleite. Bei einem Startkapital von 100000€ musste ich nach knapp sechs Jahren eine für meine Kapitalverhältnisse zu lange Verluststrähne hinnehmen.

Der Investment-Marketing-Experte warnt noch:

Benutzen Sie diese Methode nie in einem echten Kasino – Sie werden erwischt und rausgeschmissen.

Es ist wahrscheinlicher, dass man zu Champagner und sexuellen Gefälligkeiten eingeladen wird, also soll die Warnung mich wohl nur von der Konkurenz fernhalten.
Nicht ganz zum Robin Hood Charakter der Seite passen will auch, dass alle Links so angelegt sind, dass die verlinkende Seite zurückverfolgt werden kann. Provisionen für Klicks werden normalerweise so abgerechnet.
Die zum Ausnehmen empfohlenen Kasinos auf der Seite sind "EuroGrand", "Swiss Casino" und "21Nova". Alle Kasinos werben mit Integrität und Fairness und solchen Gemeinplätzchen. Für ihre Werbung scheint das nicht zu gelten.

Viel Glück.